Nachträgliche Rufnummernmitnahme erklärt: Zwischen Pflicht und Möglichkeit zur Selbst-Portierung

Rufnummernmitnahme beantragen: Wo die nachträgliche Portierung möglich ist

Rufnummernmitnahme

Das Thema Rufnummernmitnahme kann mitunter ganz schön verwirrend sein. Vor allem, weil es hier ja Mobilfunk-Anbieter gibt, bei denen ausschließlich die nachträgliche Rufnummernmitnahme möglich ist (Pflicht) − und wieder andere, bei denen diese ausdrücklich nicht (!) funktioniert. Wer dann bereits seinen Tarifwechsel beauftragt hat, steht hier mitunter ein wenig fragend da: Muss ich mich jetzt selbst kümmern, läuft alles von allein oder habe ich verpasst, meine Nummer mitzunehmen?

Vor allem bei kurzfristig abgeschlossenen Handyverträgen solltest du noch einmal einen Blick riskieren, ob auch wirklich alles mit deiner Nummer so glattgeht, wie du es dir vorstellst.

Grundsätzlich versteht man unter einer nachträglichen Portierung die Variante, eine vorhandene Nummer auch noch zu einem späteren Zeitpunkt in einen neu abgeschlossenen, also bereits laufenden Handyvertrag mitzunehmen. Kosten dürfen dafür nicht zusätzlich entstehen.

In diesem Beitrag widmen wir uns der Möglichkeit einer Mitnahme im Nachhinein ausschließlich für Mobilfunktarife (nicht für Festnetznummern) und sagen dir: Wo ist diese Pflicht, und wo wird sie sogar abgelehnt?

Allgemeiner Hinweis

Wir sind keine Juristen, und deshalb stellt dieser Beitrag auch keine Rechtsberatung dar. Berücksichtige bitte, dass sich Vorschriften und Inhalte jederzeit auch ohne unsere Kenntnisnahme verändern können, wir uns aber natürlich sehr um ständige Aktualität bemühen. Bei Unklarheiten oder Verständnisproblemen nutze bitte auch die im Beitrag erwähnten Quellen und Verweise, um dich über den aktuell gültigen Stand zu informieren.

Wichtiges zur nachträglichen Portierung in Kürze
  • Ob du deine Rufnummer nachträglich portieren kannst oder nicht, ist von Anbieter zu Anbieter unterschiedlich
  • Muss es schnell gehen, lohnt ein genauer Blick, ob dein Anbieter die nachträgliche Rufnummernmitnahme akzeptiert − oder nicht
  • Ist dein alter Handyvertrag bereits seit längerer Zeit gekündigt (bzw. im Fall von Prepaid deaktiviert), ist eine nachträgliche Portierung nicht mehr möglich. Das maximale Zeitfenster beträgt hier 90 Tage nach Vertragsende
  • Achte auf das Feld zur Rufnummernmitnahme: Hinterlege deinen Portierungswunsch am besten immer direkt bei der Bestellung, wenn dies möglich ist − ob du später selbst die Portierung nachträglich beauftragen musst, teilt dir jeder Anbieter dann immer noch mit

Nachträgliche Portierung bei der Telekom

Eine nachträgliche Portierung für die Magenta Mobil Handytarife der Telekom ist nicht (!) möglich (Stand: Mai 2023). Das bedeutet, du musst bereits bei der Bestellung eines Telekom-Tarifs wissen, ob du deine alte Handynummer mitnehmen möchtest − oder eben nicht.

Grundsätzlich hilft dir die Telekom hier bei allen wichtigen Fragen zur Rufnummernmitnahme auf einer Extra-Seite weiter.

Nachträgliche Portierung bei Vodafone

Während du für die Vertragstarife von Vodafone eine nachträgliche Portierung beauftragen kannst (mitunter sogar musst), musst du bei CallYa, also den Prepaid-Tarifen von Vodafone, diese ausdrücklich vorab angeben. Bei Prepaid klappt es also nicht mit der Rufnummernmitnahme im Nachhinein.

Nachträgliche Portierung bei o2

Bei Netzbetreiber Telefónica ist die nachträgliche Portierung in o2-Tarife möglich, du kannst sie aber bereits im Bestellprozess eintragen. Aber auch im Nachhinein besteht für dich noch die Chance, über die »Mein o2«-App bzw. im Kunden-Loginbereich.

freenet & Co: Nachträgliche Rufnummernmitnahme selbst beauftragen

Gang und gäbe ist eine Rufnummernmitnahme im Nachhinein beispielsweise bei freenet Mobilfunk.

Zum gesamten Konzern (freenet AG) gehören weitere Mobilfunkanbieter, die sich in unterschiedliche Markenstränge aufsplitten (freenet und Klarmobil), bspw. freenet Mobile, freenet FUNK, freenet FLEX, Klarmobil, crash, Dr. SIM oder aber Mega SIM.

Für die Rufnummernmitnahme ist es wichtig, zu wissen, welche Marke zu welchem Strang gehört:

Marken der freenet AG

Hier kannst du die unterschiedlichen Markenstränge der freenet AG einsehen. Eine Rufnummernmitnahme ist nur dann möglich, wenn du von einer Seite auf die andere wechselst:

 
freenet AG
freenet DLS GmbHKlarmobil GmbH
freenet Mobilfunk (ehemals mobilcom-debitel)Klarmobil
Mega SIM (o2)Dr. SIM
freenet FUNK (o2)crash
Talkline (Vertriebsmarke der Motion TM Vertriebs GmbH, o2)Happy SIM
freenet FLEX
freenetmobile
 

Auch wenn du bereits bei der Bestellung eine Rufnummernmitnahme mitgeteilt hast: Viele Aktionstarife werden erst einmal mit einer neuen Handynummer geschaltet − mit der du dich dann auch im Kundenportal einloggen musst, um selbstständig eine nachträgliche Rufnummernmitnahme zu beauftragen.

 

Nachträgliche Rufnummernmitnahme: Pflicht bei Blau und Super Select

Hier geht es gar nicht anders: Wer sich für einen Tarif von Telefónica-Discountmarke Blau oder Super Select (Media Markt Tarifwelt) entscheidet, muss die Rufnummernmitnahme selbst vornehmen, und das ausschließlich nachträglich.

 

Nachträgliche Portierung: Pflicht, möglich oder verboten?

Für Prepaid-Tarife ist die nachträgliche Portierung eher der Normalfall (Stichwort: Verzichtserklärung), für Postpaid-Tarife ist es unterschiedlciher geregelt.

Bei manchem Anbieter ist sie sogar »Pflicht«, bei den anderen möglich. Nur: Versäumen sollte man die Eingabe der Rufnummernmitnahme (bspw. bei den Telekom-Marken) bereits bei Bestellung der neuen SIM-Karte nicht:

AnbieterNachträgliche Portierung möglich?
1&1
ALDI TALK / NettoKOM (Prepaid)
allmobil
Blau
CallYa
congstar
crash / Dr. SIM / Klarmobil / freenet Mobile
Drillisch (handyvertrag.de, sim.de, winSIM, PremiumSIM, smartmobil etc.)
fraenk
ja! mobil / Penny Mobil (Prepaid)
LIDL Connect (Prepaid)
freenet Mobilfunk
Mega SIM
o2
otelo
Super Select
Telekom
Vodafone

Alle wichtigen Infos zur Rufnummernmitnahme findest du in unserem TARIFFUXX-Ratgeber:

Letzte Aktualisierung: 08. Februar 2024